Nocebo – Lyrik

no©opyright – Die Gedanken sind frei

Tag: Zukunft

Die Kinder

Ach die Kinder,
ach die Kinder,
das letzte Argument,
nur zuhören will niemand.

Kindliches Warum,
statt kindlicher Intimfrisur.
Kindliche Neugier,
statt kindlicher Behaarlichkeit.

Über statt mit ihnen reden,
die Last der Erwachsenen.
Ihre Leiden sind wir,
und unsere Antwort ist Nein.

Unsere Freiheit,
unsere Wahrheit,
unser Euch wird es besser gehen,
ihr seid unsere Unsterblichkeit,
von Generation zu Generation.

Russisch Roulette

Liebe wie Gewalt beigebracht bekommen,
du musst darum kämpfen und niemals aufgeben,
deinen Weg gehen und wieder aufstehen,
du sollst dir nur selbst vertrauen.

Fähig- und Fertigkeiten auf Kampf programmiert,
nur wer nicht kämpft verliert,
und vom Rechten bis zur Linken,
von der Mehrheit bis zur kleinst möglichen Minderheit,
steht auf dem Plakat: Niemals aufgeben!

Wer kämpft zerstört,
doch wir kämpfen um uns,
weil ich verdamme was du sagst
und mein Leben dafür gebe,
dass du es nicht mehr sagen darfst.

Im Recht sein und für immer dort bleiben,
willst du frei sein, musst du wie ich werden,
oder dumm sterben,
Kinder müssen zuerst Unterschiede lernen,
damit sie unsere Zukunft werden.

Taktvoll

Ignorante Zeit.
Vergeht im ewig gleichen Tempo,
tätowierte Ereignisse wie in Memento.
Erfahrungen trüben Hoffnungen,
Erwartungen klären Erinnerungen auf
den Schwingen der Zeit,
ist sie es selbst die niemals verweilt.

Gemessen in Sekunden,
richtungweisende Stunden,
Pünktlichkeit,
vermessene Menschlichkeit,
gestern war hier und Jetzt, Vergangenheit,
morgen da und dort, Unwirklichkeit
nahe der Zukunft.

Teilnahmsloses Tick und Tack,
im Rhythmus eines endlosen Schach Matt,
die kopfinterne Leuchte läuft auf 80 Watt.
Energiesparlampen der Existenzen,
wenn Verbotenes Spaß macht,
sollte es wohl verboten werden, denken.
Wahnsinnswitz,
wie über Hautfarben hinaus lenken,
und dafür -schwarz, weiß- Dumme ausgrenzen,
Genies hofieren,
die meine eigene Dummheit dinieren.

Wir wollten doch die Liebe revolutionieren,
ohne uns an vorzeitlichen Erkenntnissen zu inspirieren,
von Predigern der Geschlechter
Selbstbewusstsein der Unterschiede diktieren,
zweisames Ich sein und dann doch onanieren.

Gleichgültigkeit liegt nur in der Zeit,
Jahr um Jahr durch Grenzen individuell,
grenzenlose Einheit,
wenn ihr alle wie ich seid.

Ich mach was ich will,
gleiches Recht für Alle,
du mach was ich will.

Versteck

Den inneren Schweinehund besiegt,
den inneren Schweinehund zu besiegen.
Die Kunst einen Hund mit einem Gummiknochen zu locken,
wie du es verstanden hast, habe ich mich nicht versprochen.

Das Weitermachen aufgegeben,
zwischen den Zeilen leben.
Die Kunst einen Wal im Swimming Pool zu halten,
zwischen Eintritt bezahlen und Meinungen spalten.

Die Zukunft ist mir voraus,
die Vergangenheit hinter mir her,
und ich verstecke mich im Geschlechtsverkehr,
wie man es richtig macht, ist es verkehrt.

Zeitreise

Paranoiker aus der Zukunft,
ich verfolge mich selbst,
im Willen nach Vernunft,
bringe ich Erkenntnis aus einer anderen Welt.

Durch sinnleeren Raum,
im stetig wechselnden Gewand,
für einen gut geschmückten Ahnenbaum,
bring ich mich um den Verstand.

Vom Sinn befreit, im Kampf geweiht,
und vor Verständnis gefeit,
bleibt der Thron dem Sieger,
und das Lob dem Überflieger,
welch schöne Lieder,
über enthaupteten Flieder.

Weit über den Tellerrand gelehnt,
die Erde ist eine Scheibe,
zurück geholt, bevor sich jemand auflehnt,
ein Stück Holz auf dem ich davon treibe.

Kinder sind unsere Zukunft

Kinder sind unsere Zukunft,
wussten schon unsere Urgroßeltern,
über ihre Kinder zu sagen,
doch es ist nie Zukunft geworden,
denn „Früher war alles besser!“

Old School, wie die katholische Kirche,
auf Regeln folgt Urteil, folgt Strafe.
Satan, du gefallener Engel, der Fürchterliche,
Bauernopfer, Fingerabdrücke auf der Tatwaffe.

Kinder haften für ihre Eltern,
bis zum Äußersten gehen, aber nie in den Kern.
Fern von Intimität, nah am fremden Stern,
um Nähe Sehnsucht zu opfern.

Die letzte Hoffnung,
dass Hoffnung zuletzt stirbt,
als Glück zum Erfolg wird,
und der Kampf den Frieden umwirbt.

Aufforderung

Liebe ist nicht genug, aber zu viel,
als dir der Apfel zufiel.
Erkenntnis der Nacktheit,
dass das Gegenüber es weiß.

Verletzlichkeit,
getrenntes Glück, halbes Leid,
Zukunft geht, Erinnerung bleibt.
In Erwartung der Offenbarung,
ist Enthaltsamkeit nur Tarnung.

Unflexible Zukunft,
im Rahmen der Vernunft,
ist das geforderte Lieben keine Kunst.
Alle Wege führen zum Ziel,
doch deine Abkürzung nehmen,
voller Inbrunst zum Eigengenuss.

Welches Licht fällt so tief,
das es den Marianengraben erhellt?
Einsamkeit, nur der Intimität auffällt,
doch Gleichgültigkeit mit Egal verwechselt.

Onanie

Die größte Verschwendung von Talent,
wenn sich das Sperma im Kondom verfängt,
oder im Taschentuch, solch ein Fluch!
Ich arbeite ins Döschen und nicht mehr ins asiatische Höschen,
eingefrorene Samen, denn man muss ja für die Zukunft sparen.

Irgendwann grüßt Impotenzia,
-in der Jugend zuviel geraucht-
doch sie will ein Kind.
Dieses 18 jährige Flittchen,
bringt mich ins Kittchen,
denn ich will ständig nur Analsex.

Fünf gegen Free Willy,
für den Callboy Billy,
Telefonanie, denn ich brauch
Anleitung und Magie.
Ich weiß dir reicht ein Knie,
doch ich will mehr wie noch nie,
zuvor bin ich nicht angewiesen auf Fantasie.

Ich mach so was nicht,
das ist an den Haaren herbei gezogen,
wie Steinzeitfrauen.
Ich kann mich selbst befrieden,
wie Selbstfindung,
doch am Ende bring ich ihn um,
denn ich bin auch zum Wichsen zu dumm.

Aus dem Bauch raus

Tränen rinnen über das Gesicht der frisch verliebten Karrierefrau. Sie hat aus dem Bauch heraus entschieden, gegen ihr Kind und im selben Moment fingert sich wahrscheinlich eine Nonne. Entscheiden bedeutet verzichten, sprach ihr der Verführer Mut zu, sich seinem Willen zu beugen, während sich ihr Gesicht in Verständnis verbarg, welches die Tränen trocknet.
Am nächsten Tag sieht sie allein den Kindern auf dem Spielplatz zu. Ein Mann setzt sich zu ihr und möchte wissen, welches der Kinder ihres sei. Sie zeigt geistesabwesend auf irgendeins und der Mann entrüstet sich, dies sei seins. Ihre Kinder sind meine Zukunft, erwidert sie ihm schamlos und völlig desinteressiert.
Sie wandelt rein mechanisch durch die Tage, außerstande der Ehrlichkeit ihrer Gefühle gehör zu schenken. Vollkommene Ignoranz der Lebendigkeit begleitet und erfüllt sie mit Belanglosigkeit. Selbst der Langweile konnte sie sich nicht überlassen und schläft mit offenen Augen. Es fällt niemandem auf. Sie ist weiterhin produktiv, freundlich, zuvorkommend und stets adrett. Alles bewegt sich und sie sich mit, seelenlose Hülle.
Er: „Hast du es schon wegmachen lassen?“
Sie: „Ist das eigentlich Biomüll?“
Er: „Das ist nicht witzig, du musst es wegmachen lassen. Denk an deine Karriere.“
Sie: „Wirst du für mich da sein?“
Er: „Natürlich, ich werde mich um dich kümmern.“
Sie: „Warum nicht um uns?“
Er: „Du weißt ja nicht was du da redest. Weißt du was das bedeuten würde?“
Sie: „Für dich oder für uns?“
Er: „Du muss doch auch an das Kind denken, was willst du ihm schon bieten?“
Sie: „Zeit, Aufmerksamkeit, Verständnis und Liebe.“
Er: „Du weißt, dass das nicht reicht. Du kennst die Welt, in eine solche kann man kein Kind setzen.“
Sie: „Meinst du vielleicht aussetzen?“
Er: „Lass es wegmachen und ich erfülle dir einen Wunsch.“
Sie: „Oh ja, es gibt da eine neue Handtasche die ich unbedingt haben will.“
Er: „Einverstanden, sie soll dir gehören, sobald es erledigt ist.“
Täglich begleiten sie seine drängenden Anrufe bis sie ihm endlich die erlösende Nachricht übermittelt. Sie beginnt sich wieder selbst zu fühlen, hat Freude und Ärger an ihrem Alltag und er ruft sie nicht mehr an.
Sie geht am Spielplatz vorbei als er sie fragt, was sie dort habe. Mein Kind, ist ihre Antwort. Er sieht das Kind an und sagt: „Du hättest eine Handtasche werden sollen.“

Narren der Tränen

Deine Zukunft ist meine Vergangenheit,
gepflegte Ruine der lieblosen Hochzeit.
Der große Zeigefinger stets auf 5 vor 12 zeigt,
in Diktatur der Uhr enteilt die Zeit.

Wie schnell doch die Gegenwart Zukunft wird
und immer nur Vergangenheit bleibt,
wenn der Wille den Wunsch entzweit,
und nur noch Verlangen im Gesicht gleist.

Totenstille in Erkenntnis,
kein Grund des Urknalls zu sein.
Freiheit ist ein schönes Gefängnis,
wie das Gleichnis von Gleichgültigkeit,
eine Geburt ohne Empfängnis.

Romantische Liebe nur Geburtenkontrolle,
ich spinne, du bist die Wolle.
Heilung durch übermenschlich sein,
kontrollierte Triebe- Ehe
nur vertragliche Liebe.

Narren der Tränen,
die sie nur am Grabe wähnen,
sie sich selbst zur Geisel zähmen,
um sich als Gott über sich zu erheben.